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Fakten über Tattoos

photos by rotschopf

Nachdem ich vor einigen Tagen einen Post über mein neustes Tattoo verfasst hatte, wurde ich gebeten vielleicht nochmal einen auführlicheren Beitrag über Tattoos zu verfassen.

Ganz wichtig ist vor allem, dass man sich sicher ist, was man gestochen haben möchte und vor allen Dingen wohin! Als erstes Tattoo empfiehlt sich deshalb nicht unbedingt die sichtbarste Stelle am Körper. Ob es weh tut, kommt auf die Körperpartie an und auf das individuelle Schmerzempfinden. Natürlich gibt es Stellen, wo die Haut einfach dicker ist und wo nicht direkt Knochen drunter sind, wie beispielsweise am Fuß oder auf den Rippen, Hüftknochen, usw., an diesen Stellen ist es weniger schmerzhaft.

Wie lange eine Sitzung dauert hängt nicht nur von der Motivgröße ab (Ist es schwarz/weiss? Ist es flächig farbig? Ist es nur schattiert? Wie detailliert ist es?), sondern auch wie gut deine Haut auf das Stechen reagiert. Ich hatte einmal das Problem gehabt, dass meine Haut nach 1 Stunde so sehr geschwollen war, dass es vorerst nicht möglich war, weiter zu stechen. Manches Mal kann es auch sein, besonders bei farbigen Tattoos, dass die Haut etwas „ausblutet“. Je nach Stärke der Blutung kann es sein, dass die Behandlung abgebrochen werden muss, da ansonsten die Farbe von dem Blut wieder rausgespült wird und der Tattooartist letztendlich doppelte Arbeit hätte. Soviel erstmal zu den Grundlegenden Sachen.

Was vor der Behandlung beachtet werden sollte ist, dass man keine Koffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee) trinken sollte, ebenfalls sollte man nicht unmittelbar vor der Sitzung rauchen. Beides führt zur Blutverdünnung und das oben beschriebene „bluten“ könnte eventuell auftreten. Was selbstverständlich ist, aber trotzdem erwähnenswert, dass man die Stelle reinigen sollte bevor man ins Studio geht. Der Tätowierer tut dies zwar auch, aber es ist einfach angenehmer. Gegebenenfalls die Haare entfernen.

Nun sind wir beim Hauptakt angekommen. Wenn das Motiv vollständig besprochen wurde, wird es mit einem bestimmten Filzstift auf ein Transparenzpapier gezeichnet. Die Körperpartie wird zunächst gereinigt und desinfiziert, anschließend wird sie oft mit einem (Deo-)Stick eingecremt und das Transparenz wird raufgedrückt. Durch den Stick löst sich die Farbe und dient als Vorlage für den Tätowierer. Dies muss nun etwas einziehen und dann kann’s auch schon los gehen. Wenn die Schmerzen zu groß werden sollten, kann man jederzeit abbrechen und einen zweiten Termin vereinbaren.

Der Tätowierer streicht während des Stechens Vaseline über das Tattoo, um die überschüssige Tattoofarbe zu entfernen und das Tattoo geschmeidig zu halten.

Wenn es fertig gestochen wurde, wird es gereinigt und desinfiziert, anschließend in Frischhaltefolie umhüllt, um es vorerst zu schützen. Wenn man zuhause angekommen ist, sollte man diese jedoch schnellst möglich entfernen und an der Luft heilen lassen. Wichtig ist es selber zuhause mit warmen Wasser und einem Küchentuch zu reinigen und anschließend mit eventuell mitgegebener Tattoo-Creme oder Bepanthensalbe einzucremen. So viel und oft es geht an der Luft heilen lassen. Frischhaltefolie ist von da an nicht mehr nötig.

Die ersten 7 Tage sollte auf Vollbäder verzichtet werden. Das Tattoo bekommt relativ schnell, wenn es Farbe gestochen wurde, eine Kruste, diese löst sich nach regelmäßigem Eincremen und das Tattoo „fusselt“. Wenn sich die abgestorbene Haut vollständig gelöst hat, sieht man erst richtig, wie die Farben letztendlich aussehen. Je nach Belieben kann man dann noch ein Nachstechtermin vereinbaren. Nach 2 Wochen sollte das Tattoo, je nach Größe, abgeheilt sein und man sollte zur Nachkontrolle noch einmal im Studio vorbei schauen.

Ich hoffe ich konnte somit alle Fragen klären! Ich habe mittlerweile 7 Tattoos. Ich habe auch nur vegane Farben gestochen bekommen. Vielleicht hat jemand von euch Erfahrungen mit anderen Farben gemacht?

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