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Thoughtful Saturday: Warum es uns so schwer fällt glücklich zu sein

„Glücklich sein“ – zwei kleine Worte.

Zwei kleine Worte, die sich eigentlich Jeder wünscht. Jeder sucht sein Glück oder etwa das Glück? Wir alle wollen glücklich sein, in der Zukunft in der Gegenwart und bestenfalls schon in der Vergangenheit. Wenn wir doch alle eigentlich das Selbe wollen, wieso fällt es uns dann so schwer es zu finden? Wenn wir doch alle am gleichen Strang ziehen, wieso sind so viele denn noch unzufrieden?

Wie lässt sich „Glück“ denn messen und wissen wir oftmals gar nicht, dass wir bereits glücklich waren, bis wir es plötzlich nicht mehr sind?

Es wurde schon so viel über Glück gesprochen und erzählt, jeder kann einer Diskussion darüber etwas beitragen – seinen Senf dazu geben. Doch trotzdem fühlen wir uns dem Glück gerne ferner, als wir es tatsächlich sind.

Woran liegt das?

Zuerst einmal ist die Häufigkeit von Glücksmomenten entscheidend und nicht die Intensität. Ich würde lieber 10 Mal im Monat Glück verspüren, als nur ein einziges Mal. Denn wer es schafft, sich an kleinen Dingen zu erfreuen, wird merken, dass das Glück gar nicht mal so fern liegt. Doch dabei gibt es oftmals ein Problem: seine eigene Einstellung. Man kann Dinge, Situationen, Tatsachen usw. immer von zwei Seiten beleuchten. Entweder positiv oder negativ. Ich spreche mich an dieser Stelle gar nicht frei, ich bin gerne eher ein pessimistischer Denker, um im Nachhinein nicht enttäuscht zu werden. Wenn es aber dennoch klappt, bin ich um so froher. Keine sonderlich gute Taktik, ich weiss.

Aber wenn man sich ständig über etwas ärgert, was man nicht ändern kann, sollte man nicht seine Energie verschwenden. Entweder man versucht dieser Sache trotz Allem etwas Gutes abzugewinnen oder man ändert die Dinge, wenn man es denn kann. Es gibt nichts frustrierenderes und kräftezehrendes als gegen eine Sache anzukämpfen, bei der im Vornherein bereits alles entschieden wurde.
Ein weiterer fataler Fehler liegt darin, dass Glück an bestimmte Faktoren zu knüpfen. „Wenn das und das passiert, dann werde ich glücklich“. Ja aber wieso denn erst dann? Einem würde sicherlich eine weitere Bedingung einfallen, sobald die Erste erfüllt wurde. Willkommen im Teufelskreis. Natürlich spielen äußere Faktoren eine wichtige Rolle, aber sie sollten nicht so allmächtig sein, einem das persönliche Glück zu stehlen.

Das Gute ist doch eigentlich, dass wir uns selber aussuchen können, auf was wir unseren Fokus legen.

Es ist unsere Entscheidung auf welches Ereignis wir uns konzentrieren. Niemand zwingt uns (im eigentlichen Sinne) dazu sich zu ärgern, Sorgen zu machen oder in Problemen zu wälzen. Wenn man sich dieser Sache wirklich bewusst ist, fällt es einem leichter einfach mal „weg zu gehen“, woanders hin zu schauen.

Wo wir uns gerade eh im Inneren befinden. Die Gedanken bestimmen unsere Emotionen. Wir müssen manchmal versuchen unsere Bewertungen zu verändern oder umzuformulieren, um die daraus resultierenden Gefühle zu beeinflussen.

Und zu guter Letzt noch zwei weitere wichtige Punkte. Die Relation und die Reflexion.

Wenn etwas passiert, dass uns unglücklich macht, ärgert, beschäftigt oder sonstiges, sollten wir es einmal versuchen in Relation zu setzen. Wird mich dieses Problem noch in einer Woche beschäftigen? In einem Monat oder gar in einem Jahr? Wie auch immer ihr die Frage beantworten könnte, meistens wird die Antwort „Sicherlich nicht“ lauten. Deswegen auch nicht jetzt die Energie und Zeit verschwenden, denn so wichtig kann es ja gar nicht gewesen sein.

Und wie wäre es sich selber zu reflektieren? Wir kritisieren uns zu oft, sehen nur unsere Problemzonen, ungeliebten Eigenschaften und Dinge, die wir nicht können. Wenn wir es immerhin so nüchtern belassen könnten, aber nein, wir werten uns gerne ab, empfinden uns als weniger leistungsstark, liebenswert, angesehen. Aber was wäre, wenn nicht wir das sind – das, damit meine ich all unseren mehr oder weniger vermeintlichen Probleme – sondern unsere beste Freundin/Freund/Familie? Würden wir ihn deshalb weniger mögen oder wert schätzen? Wieso geben wir uns selber denn das Recht dies zu tun, wenn wir selber nicht so handeln würden?

Es ist nicht einfach dieses Glück zu finden. Es gibt nicht die eine Formel, den einen Weg, das eine Rezept dafür. Was uns aber gehörig einfach fällt, ist es uns unglücklich zu machen. Vielleicht sollten wir all diese Energie in die andere Richtung lenken und uns einfach mal am Tag 10 Minuten Stille geben, um uns zu konzentrieren, nachzudenken, eine Rast zu machen. Es wird nicht besser, einfach nichts zu tun und zu zu sehen, wie andere „dies“ oder „jenes“ machen und damit glücklicher oder erfolgreicher sind. Es fliegt uns nicht einfach zu, denn Glück ist keine Willkür, Schicksal oder Wink des Himmels. Es ist eine Entscheidung und Einstellung, an der wir alle selber arbeiten können und unsere Gedanken dahin konditionieren können, sich auf die positiveren Dinge zu konzentrieren, die uns gut tun. Wir sollten das Glück nicht wie den heiligen Gral auf ein Podest nach ganz, ganz weit oben stellen. Dass man erst erreicht, nachdem man zig Hürden und Tests überwunden hat. Nein.

Wir müssen es einfach nur tun. Ab jetzt und ab hier.

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