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Dry Shampoo – Go Or No Go?

DE: „Oh verdammt, schon 6:20 Uhr? Dabei sollte mich der Wecker doch schon vor 20 Minuten aus dem Bett klingen. Dabei war es doch gerade heute so wichtig mir in der Früh noch schnell die Haare zu waschen. Verschlafen ist ja die eine Sache, aber wenn die Haare so aussehen, als seien sie vor 2 Tagen schon nicht mehr aus dem Bett gekommen und am Kopf einfach platt kleben geblieben – also das geht wirklich nicht! Was tun?“

Trockenshampoo, die Rettung in letzter Sekunde oder doch eher der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt? Für die Einen ein echtes Wunderspray, mit dem sich im Handumdrehen einen halbwegs frischen Look kreieren lässt, für die Anderen wiederum ein grauer, fettiger Schleier, der alles andere tut, als den „einen Tag zu spät gewaschen“-Look ausbalancieren kann.

Ich erinnere mich noch gut zurück an den Tag, an dem ich mit Trockenshampoo zum ersten Mal in Berührung gekommen bin. Ich war erst 11 Jahre alt und beobachtete meine Cousine dabei, wie sie versuchte sich am Morgen bereits gestresst für die Arbeit fertig zu machen. „Wie sehen nur wieder meine Haare aus, der Regen gestern Abend hätte echt nicht sein müssen – ich habe doch heute ein Meeting.“ Plötzlich der gezielte Griff zur blauen Frottee-Sprayflasche, gefolgt von dem Satz „Geh ein wenig auf Seite und pass auf, dass ich dir nicht in die Augen sprühe.“ Sie warf ihre Haare über Kopf, sprühte vergnügt drauf los, rubbelte mit dem Handtuch nach und auf einmal dieses zufriedene Grinsen im Gesicht. Ich fragte mich nur, ob es nicht eklig sei, sich Spray in die Haare zu sprühen, frischer auszusehen, ohne überhaupt Shampoo gesehen zu haben…

Gut 13 Jahre später stehe ich selber vor dem Spiegel – morgens – gestresst – mit fettigem Ansatz. Und wir alle wissen, was das bedeutet! Aber auch wenn ich gerade keinen fettigen Ansatz habe oder dieses typisch „klitschige“ Haargefühl. Trockenshampoo ist auch an guten Tagen ein echter Helfer, wenn es darum geht einen „undone“-Effekt zu zaubern, mehr Volumen zu kreieren oder gar besonders feines Haar griffig zu machen. Aber welches Shampoo ist gut und vor allen Dingen, wie wendet man es korrekt an, ohne dass man hinterher noch schlimmer auf dem Kopf aussieht?

Zunächst ein mal funktioniert Trockenshampoo wie folgt: der überschüssige Talg auf der Kopfhaut und am Ansatz wird quasi aufgesaugt. Die Silicat-Stärke-Mischung (mit z.T. Alkoholbeimischung) bewirkt diese Reaktionsweise.

Zur Anwendung:

Schritt 1:
Haare kämmen und aufschütteln, das Trockenshampoo gut schütteln. Nur auf trockenem Haar anwenden und im besten Fall nicht in geschlossenen kleinen Räumen, ansonsten ein Fenster öffnen.

Schritt 2:
Nun Partienweise mit ca. 20 cm Abstand auf den Ansatz sprühen.

Schritt 3:
(Der Schritt, der gerne vergessen wird) Jetzt muss man das Spray für 1-2 Minuten einwirken lassen. Danach einmassieren und ausbürsten. Je nachdem wie ihr den Schritt ausführt, könnt ihr mehr Volumen oder Glanz erzeugen. Wer einmassiert: + Volumen; wer ausbürstet: + Glanz

Ein bisschen mehr Volumen und Mähnen-Effekt kann erzeugt werden, indem man das Spray auch in die Längen gibt. Sie wirken dadurch auch matter, aber eben auch voluminöser und ungezähmter.

Übrigens: Trockenshampoo ist nicht schädlich bei dauerhafter Anwendung, ersetzt aber dennoch nicht den üblichen Waschgang. Trockenshampoo pflegt, wer jedoch etwas (noch) günstigeres sucht, kann ebenfalls gerne zu Backpulver oder Babypuder greifen. Und was mich besonders gewundert hat, ist die Aussage eines Hautarztes über Trockenshampoo, denn der Wortteil „-shampoo“ darf ernst genommen werden! Trockenshampoo reinigt tatsächlich (!!!) den Ansatz und mattiert diesen nicht nur lediglich.

Meine Top 4 für Trockenshampoo:

  1. Syoss „Volume Lift“, ca. 4 Euro, Drogeriemarkt: Es hinterlässt keinen Grauschleier und riecht angenehm zitronig frisch
  2. Balea „Trend it up“, ca. 2 Euro, DM: Super gute und günstige Alternative, gerade wer viel verbraucht, kann zu diesem greifen, hinterlässt gräulichen Schleier, fällt bei meinen Haaren jedoch wenig auf, da ich ohnehin „unter“ die obersten Ansatzhaare Sprühe
  3. Batiste „Dry Shampoo“, ca. 5 Euro, bspw. Douglas. Der Klassiker bietet sogar für dunkle Haartypen das passende Shampoo an. Es ist sehr gut, aber seinen „Hype“ nicht unbedingt werd. Preisleistungstechnisch wird man gut bedient und der Geruch ist angenehm!
  4. L’Oreal „SOS Volume Powder Spray“, ca. 19 Euro, Friseur(-bedarfsladen). Das teuerste der vier Produkte. Ich bekam dieses mal zur Probe und fand es wirklich sehr gut, aber auch nicht besser als meine Nr. 1. Wer jedoch ein mehr zu „High End“ tendierendes Produkt sucht, kann ihr gut fündig werden. Finde es nur fraglich dafür so viel zu bezahlen. Enttäuscht wird man aber keinesfalls!

 

0 Kommentare

  1. Trockenshampoo ist bei mir viel zu schnell leer, da ich sehr dicke und sehr viele Haare habe – außerdem mag ich das mit dem weißen Spray bei dunklen Haaren nicht so, weil ich teilweise nicht alles ausgebürstet bekomme.
    Ich greife hin und wieder gerne zu einer selbstgemachten Mischung aus Maismehl, Natronpulver und Backkakao zurück.
    Klingt komisch, funktioniert aber. 🙂

  2. Schöner Post! Habe letztens auch zum ersten Mal Trockenshampoo ausprobiert, eins von Schauma .Werde wohl mal das von Balea testen, hört sich gut an! Ich hasse es bei mir einfach, dass die Haare schon nach 1 Tag fettig aussehen und strähnig werden, da greif ich inzwischen ganz gerne mal auf das Trockenshampoo zurück ♥

  3. Vielleicht sollte ich noch das von Syoss benutzen, bin mit allen die ich getestet habe sehr unzufrieden. Ich hatte damals noch das alte von Balea, das war super aber die danach waren alle eine Katastrophe und die Haare sahen danach noch fettiger aus als davor

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