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Let’s talk about: Heiratsantrag – reine Männersache?

DE: Der Wonnemonat Mai liegt schon wieder beinahe hinter uns und was bleibt sind frische Blumen, satte Farben und die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen. Und irgendwie – ja irgendwie auch ein sanfter Duft von „Hochzeit“. Der fünfte Monat ist nämlich besonders beliebt, wenn es um’s Heiraten geht. Zum ersten Mal sehen die Blumen noch rosiger aus, das Gras noch grüner, der Himmel noch blauer und Jedermann freut sich auf den Sommer. Kein Wunder also, dass sich die Schmetterlinge in der Bauchregion so richtig austoben und Verliebte vermehrt zum Standesamt schreiten.

Bevor es jedoch so weit kommt, sollte man einen Antrag bekommen – einen Heiratsantrag. Ziemlich mächtiges Wort irgendwie. Für einige mag es sogar beängstigend klingen, für andere schreit es nach Sicherheit und Lebenswunsch. Bei uns Frauen scheint es generell „das Thema“ zu sein, je älter man wird oder je länger man in einer Beziehung lebt. Aber wieso verfasse ich nun eigentlich überhaupt einen Post darüber? Gute Frage!

Um eines schonmal vorweg zu nehmen: nein, ich bin nicht verlobt oder gar verheiratet. Aber natürlich mache auch ich mir Gedanken über das Thema – besonders verstärkt, wenn sich plötzlich der Status meiner Freunde oder ehemaligen Klassenkameraden von „in keiner Beziehung“ zu „verheiratet“ ändert. Merkwürdig festzustellen, wie schnell doch die Zeit vergeht…

Egal wie man auch zu dem Thema stehen mag, das wohl Wichtigste bzw. Entscheidendste an der ganzen Sache ist der – genau – Heiratsantrag! Schließlich setzt er den Zeitpunkt, an den man von sich behaupten kann, verlobt zu sein. Ich meine wir Frauen kennen es doch alle, sobald der nächst beste kitschige Film daher kommt und Hugh Grant oder gar Patrick Dempsey verträumt um i h r e Hand anhält, ja, spätestens dann meldet sich das Hochzeitsgen in Einem.

Alles neu macht der Mai!

Aber ist der Heiratsantrag eigentlich wirklich reine Männersache? Ich meine Medien, Filme und Magazine leben einen das vor, diese Vorstellung davon wie er niederkniet und um ihre Hand anhält. Dieser Moment, diese wahnsinnige Verantwortung und am Ende die feste Tatsache, dass er es früher oder später im wahrsten Sinne des Wortes „in die Hand nehmen wird“. Wenn ich so darüber nachdenke, fällt mir niemand aus meinem Bekanntenkreis ein, der seinem Freund einen Antrag gemacht hat. Es war entweder er oder beide waren sich irgendwie einig, dass es ja mal soweit sein sollte. Wenn ich ehrlich sein soll, auch ich habe diese leicht (hust, verdammt) kitschige Vorstellung, dass der Freund es irgendwann regeln wird.

Deshalb frage ich, ist der Heiratsantrag wirklich reine Männersache?

Der Mann, das starke Geschlecht. Natürlich wird er den Antrag machen, es ist ja schließlich normal und es gehört sich auch so. Wenn Frau sich traut, wird es gerne als „mutig“ oder „außergewöhnlich“ betitelt. Bei der Tatsache spielt es schon gar keine Rolle mehr wie sie danach gefragt hat, sondern allein der Fakt, dass sie es getan hat. Eigentlich hätte Frau es doch dann ganz einfach, wenn das ganze Spektakel und der Überraschungs-Wow-Kitsch-Romantik-Effekt schon damit abgespeist wäre, weil wir ja schließlich gefragt haben. Unterm Strich ist es doch gar nicht wichtig, wer gefragt hat, sondern vielmehr, dass gefragt wurde und hoffentlich ein zukünftiges verheiratetes Paar dabei heraus springt.

Denn das Wichtigste hinter dem Antrag ist a) die Beziehung und b) die Geste. Es geht dabei nicht um den Ort oder auch die richtige Zeit. Es spielen für mich zumindest viel entscheidendere Dinge die Rolle. Es sollte persönlich sein, es sollte zu dem Paar passen. Was nützt es dem schüchternsten Mädchen (oder auch Junge!) in der Öffentlichkeit einen Antrag zu bekommen oder was sollen sich Pärchen in das Nobelrestaurant schleppen, wenn sie doch am meisten Freude daran haben auf der Couch bestelltes Asia-Essen zu genießen. Ich denke es gibt nicht die Idealvorstellung, die Hollywood gerne auf die Leinwand bringt. Es wird sicherlich viele geben, die sich solch ein Szenario wünschen, genießen würden und es eben genau das Perfekte wäre. Jedes Paar sollte sich zu solch einem Anlass eigene Regeln aufstellen. Eigene Vorstellungen umsetzen und den eigene „perfekten“ Moment schaffen.

Was unterm Strich bleibt, egal wie der Antrag stattgefunden ist, ist dieses kleine runde Ding am Finger! Ich glaube ehrlich gesagt, dass dies der Moment ist, an dem es am Schwierigsten werden kann. Der Ring ist nicht das absolut Wichtigste, aber eben das materiellste, was einen an den Tag zurück erinnern lässt. Deshalb sollte er etwas ganz besonderes sein. Mir gefällt die Idee von improvisierten Ringen, ob aus Holz, Kaugummipapier oder einer Sicherheitsnadel geformt, denn manches Mal kann man es vielleicht nicht planen. Aber früher oder später kommt der Moment, an dem man den Ring durch etwas ewigeres ersetzen sollte. Dafür gibt es zahlreiche Antiquitätenläden, Juweliere, Onlineshops oder Flohmärkte.

Für was man sich auch entscheidet, man sollte sich sicher sein.

Wie seht ihr das? Seid ihr bereits verheiratet, verlobt oder zumindest verliebt? Würdet ihr eure „Frau“ stehen und fragen, wenn er es nicht tut. Gibt es für euch eine innerliche Deadline, an dem ihr es erwarten würdet, endlich verheiratet zu sein? Glaubt ihr an die Ehe oder denkt ihr euch, lieber niemals einen Ring am Finger tragen zu wollen? Fragen über Fragen. Ich bin super neugierig auf eure Antworten.

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