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(Un)Gewohnt schön.

DE: „Schönheit“ – welch ein mächtiges und starkes Wort. Doch was bedeutet „Schönheit“ eigentlich? Jeder meint zu wissen, was er selbst als schön erachtet. Sei es die nette Nachbarin von nebenan, die beste Freundin, die eigene Mutter oder doch vielleicht lieber ein Starlet, dass uns vom Magazincover aus anlächelt. In letzter Zeit summierten sich Beiträge und Artikel über die beliebte Kategorie „Stars ungeschminkt“ oder die „Ungeschminkte Wahrheit“.

Da sind sie nun, die Stars und Sternchen vollkommen au naturel! Und, finden wir sie trotzdem noch so schön wie zuvor oder macht sich ein stiller Zweifel breit, selbst wenn es nur für eine Zehntelsekunde war? Sie werden dargestellt, als säßen sie auf der Anklagebank mit dem Verstoß hinterrücks getäuscht zu haben. Ein neckisches „wir haben es doch gewusst“ oder ein „ihr seid ja doch so normal wie w i r“ hallt zwischen den Zeilen. Aber haben sie dies denn wirklich? Und was soll eigentlich manchmal dieser abwertende Vergleich zu u n s. Darauf will ich an dieser Stelle jedoch gar nicht hinaus.

Was ich primär sagen wollte ist: wir haben uns schlichtweg daran gewöhnt. Ein Bild im Kopf gehabt, es als schön empfunden. Wir werden jeden Tag damit regelrecht gefüttert, was „schön“ ist und was eben nicht. Wir können also nichts dafür! (Foto-)Models lächeln von Magazinen und Werbeflächen, aufgehübschte Schauspieler und Moderatoren tanzen durch die Medienlandschaft und selbst beim Shoppen oder Einkaufen sind wir nicht davor gefeit in die „Wir zeigen euch was schön ist“-Falle zu tappen. Versteht mich nicht falsch, auch ich bin kein Unschuldslamm.

Jedoch sollten wir uns öfters mal die Frage stellen, was wir wirklich als schön empfinden. Ob es tatsächlich unsere Definition von Schönheit bzw. schön sein ist oder ob wir Kopfnickend zustimmen, was die Gesellschaft uns vorgibt. Je mehr und öfter man Dinge sieht, desto schneller tritt ein Gewöhnungseffekt ein.

Wir gewöhnen uns an Mode und finden selbst Leggins, Schlaghosen und Neonfarben irgendwann in Ordnung, wenn wir es nur häufig genug gesehen haben. Wir gewöhnen uns an Vollbärte, große Brillen und Leinenbeutel (wie verschrien die Dinger damals noch waren, schließlich fand man diese nur in der Armbeuge von überzeugten „Ökos“). Und so würden wir uns auch an ungeschminkte Gesichter gewöhnen, um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen. Je öfter wir etwas sehen, desto öfter neigen wir dazu, dass Neue als normal oder doch irgendwie schön zu erachten.

Jeder hat gewisse Vorlieben und Vorstellungen, jedoch ertappt man sich – egal wie überzeugt man davon ist unbeeinflussbar zu sein – gerne mal dabei etwas, dass man ablehnte, im Endeffekt schön zu finden. Schönheit ist relativ und vor allen Dingen medial gemacht. Gewöhnung prägt unser Verständnis von Schönheit (nicht nur davon, aber so viel zu diesem Zeitpunkt). Wir können uns nicht dagegen wehren, aber es hilft dabei zu verstehen, dass das, was uns die Medien und die Gesellschaft präsentieren, nicht alles echt und schon gar nicht erst das vielfältige und bunte Leben widerspiegelt. Lasst euch inspirieren und in einem gesunden Maße belehren, wenn ihr vielleicht doch falscher Ansichten wart, lasst euch auf Neues ein und nehmt Dinge nicht ungefragt hin. Seid euch innerlich sicher, was wirklicht zählt und wichtig ist.

Dennoch sollten wir diesen Gewöhnungseffekt positiv nutzen und nicht als Mitläufer-Symptom abstempeln. Gestern erst machte ich einer Kassiererin im dm ein Kompliment beim Bezahlen meines Einkaufs. Sie errötete leicht, bedankte sich leise und sagte ungewohnt zurückhaltend: „Es ist schön mal ein Kompliment zu bekommen, man hört Nettigkeiten vom Gegenüber viel zu selten“.

Und da hat sie verdammt noch mal recht!

Wenn doch die Gewöhnung, so eine nette Sache ist, in die wir uns bewusst oder unbewusst hinein steuern lassen können, dann sollten wir uns vielleicht mal angewöhnen netter und aufgeschlossener zu sein. Jemanden zu sagen, dass er heute besonders schön aussieht oder außerordentlich freundlich war.

Ja.

Daran könnte ich mich tatsächlich gewöhnen.

EN: „Beauty“ – what a powerful and strong word. But what does „beauty“ really mean? Everyone has his own idea of beauty. It could be the friendly neighbor, your best friend, your mother or even a star, who’s smiling at us from a magazine cover. Recently I see more and more articles about the „shocking“ category: stars without make-up.

There we have the stars and famous people au naturel! And, do we still define them as beautiful as  we did before? Or did we doubt about it even just  for one second? It seems like they are in the dock. The prosecution: delusion! A coy „we did know it already“ or „you are as normal as we are“ between the lines. But did they really cheat on us? And what’s about this „as normal as w e are“, but I will save this point for another article. I wanna talk about something different.

In fact: we are getting used to it. We all have a specific picture in our head about beauty. Every day we are feed with informations about what’s beautiful and what’s clearly not. It is not our fault. (Photo) models grinning from magazine covers and advertisements, styled actresses and link man dancing through media scene. Even while shopping in a mall or supermarket we are constantly influenced with „beauty“-rating. Don’t get me wrong, I’m not free from that behavior. Sure we see beautiful people, models, stars everywhere we’re looking: no matter if it’s on television in magazines, on the streets or somewhere else. But for me personally, I can say, that I have a different sense of beauty. We should ask ourselves more often, if we truly agree with societies definition of beauty or if we only adapted their opinion. The more and the often we do see things, the more we are getting used to it.

We are getting used to fashion for example. Leggings, bell bottoms and neon colors are fine now, because we’ve seen it that often. We are getting used to full beards, nerd glasses and jute bags (do you remember the time, where only some super organic freaks wore them? Now every single „hipster“ guy own one). And this would also work with faces au naturel (to get back to my initial point). It wouldn’t be embarrassing or shocking, it would be normal and beautiful. Because in fact: all our faces are real without make up!

Everyone has their own idea of beauty. And sometimes we find ourselves liking something we refused before. Beauty is relative and too many times made by society and media. Adaption emboss our understanding of beauty. Depends on what media, magazines and society presents us as beauty. We should make sure not to believe that this is the real truth or the optimum of everything. There is more than black and white or beautiful and ugly. We should get inspired of everything without refusing directly. Get taught if necessary and learn new things. Don’t accept thing unasked. Be sure what really matters inside of yourself.

However we can use this „adaption-effect“ positively. Yesterday I payed to the till girl a compliment in the drugstore. She blushed and said quietly „It is wonderful and so rare to get a compliment, thank you“.
And she is so damn right.
If adaption is such a nice thing, which we are more or less aware of. Maybe we should start using this „skill“ to get used to being nicer and more open minded for others and ourselves. Tell someone if he or she is good looking today or if he/she has been extremely friendly.

Yes.

This is one thing I would love to get used to.

0 Kommentare

  1. irgendwie hast du Recht… Sch***.. man fällt so schnell "rein".. irgendwie.. ich spreche jetzt vorallem über Mode… Schönheit ist nicht gleich Schönheit, das finde ich auch. Bei Menschen ist es meistens so, dass es auf dem Charakter draufkommt. Eine wunderschöne Frau kann sehr schnell nicht mehr schön sein, wenn der Charakter nicht stimmt. Eine liebe Person ist für mich immer schön. Das ist total lieb von dir wegen dem Kompliment 🙂 ich versuche mich auch immer daran zu erinnern, wenn mir was gefällt, es auch zu sagen 😉
    Liebe Grüsse süsse Maus
    Vali
    http://www.vgblog.ch

  2. I learned how to say I love that on you in here- in Ireland. People are more likely tell you when you look stunning. I could even stop somebody to ask about the clothes they are wearing, and where they got them;-) It's not easy to learn this. You have to try to accept the way you look and start loving yourself for who you are. I'm still learning it, but i'm more open now. Nice article
    Btw "stars" will never be like us, regular people. They have mountain of people working on their image, so it's hard to believe who they actually are because media created them for us.

    Love
    Ewelina
    xxxxx
    chiclifestyleofewelina.blogspot.com

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