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Inhaltsstoffe: Was bedeutet eigentlich…?

DE: Oftmals achten wir beim Kauf eines Produktes lediglich auf die große Betitelung auf der Vorderseite, die Anwendungshinweise auf der Rückseite und gegebenenfalls den Herstellernamen. Nur selten schaut jemand gründlicher hin. Der Allergiker hat keine andere Wahl, er muss genauer in den Inhaltsstoffen nachlesen, so auch der Veganer, wenn er selbst bei Produkten auf eine vegane Verarbeitung Wert legt.

Würden wir an dieser Stelle von dem Fall ausgehen, dass wir alle mal mehr, mal weniger Inhaltsstoffe lesen, frage ich euch nun trotzdem: kennt ihr die Bedeutung hinter diesen? Manches mal liest man den Begriff und denkt sich vielleicht „Habe ich schonmal gehört“, doch ab heute ist Schluss damit! Ich verrate euch was hinter diesen folgenden 10 Inhaltsstoffen steckt, damit ihr euch beim nächsten Kauf bewusst dafür oder dagegen entscheiden könnt oder immerhin über das Wissen verfügt. Außerdem werde ich euch eine natürliche Alternative aufzeigen. Also dann, los geht’s.

A wie Abrasive:

Selbst meine Autokorrektur streikt bei diesem Begriff. Habt ihr ihn schonmal gehört – nein? Abrasive ist ein Knochenmehl aus zerstoßenen und zermahlenen Tierknochen (yummy!).

Worin kommt es vor? In Zahnpasta beispielsweise
Alternative: Dolomit, Ton oder Lehm

C wie Cysteine:

Cysteine ist eine Aminosäure, die aus Federn, Pferdehaar oder hörnern stammt.

Wo kommt es vor? In Haarpflegeprodukten, Cremes und Wundsalben

Alternative: Sonnenblumenkerne oder Walnüsse

G wie Gelatine:

Das sollten die meisten kennen, oder? Wenn nicht aus Kosmetika, dann immerhin aus der guten alten Haribo-Tüte. Eine kleine Anekdote an dieser Stelle: Als mein damaliger amerikanischer Mitbewohner eingezogen war, bot er mir Haribo an, da er totaler Fan war. Selbst wenn ich kein Veganer wäre, wären mir solche Naschereien suspekt, aber zumindest erklärte ich ihm, dass die enthaltene Gelatine aus Tierknochen gewonnen wird. Seine einzige Aussage daraufhin war: „Du lügst!“ – Hach ja, einfach unverbesserlich.
Also „Gelatine“ ist ein Protein, das durch das Kochen der Haut, Sehnen und Bändern von Kühen und Schweinen entsteht.

Wo kommt es vor? Shampoos, Gesichtsmasken und Nagellackentferner
Alternativen: Auf Kosmetika bezogen: Irländisches Moos oder Meeresalgen z.B.

H wie Hyaluronsäure:

Der Begriff klingt überhaupt nicht fremd oder? Wisst ihr denn was sich dahinter verbirgt? Es ist ein Protein, das in der Grundsubstanz des Bindegewebes, in der Gelenkschmiere, Nabelschnur, Haut und im Glaskörper vorkommt. Oh ja, wirklich!

Wo kommt es vor? Gesichtspflegeprodukten, wie Cremes, Masken, etc.

Alternativen: Pflanzliche Öle, so einfach kann es sein.

K wie Karmin:

„Karminrot“, heißt nicht ohne Grund so. Karmin ist ein roter Farbstoff aus weiblichen Kochenilleläusen, die durch Quetschung getötet werden.

Wo kommt es vor? Nun ja, es liegt fast auf der Hand: in Lippenstiften oder Rouge, dort, wo eben rote Farbe gebraucht wird.
Alternativen: Rote Beete Saft oder Alkannawurzel

K wie Keratin:

Ein Klassiker in Werbespots, ein Aushängeschild, doch niemand weiss so recht etwas damit anzufangen, außer dass es offenbar marktfähig scheint. Keratin ist ein Protein aus zermahlenen Hörnern, Hufen, Federn und Haaren von verschiedenen Tieren. Und wo wäre es besser aufgehoben als in…?

Wo kommt es vor? …genau! Haarpflegeprodukten, wie Spülung, Shampoo und zum Teil auch in Nagelprodukten.
Alternativen: Mandelöl, Sojaprotein, Rosmarin oder Brennnessel

K wie Kollagen:

Es ist eine Proteinsubstanz bei Wirbeltieren, wird meist aus Tiergewebe hergestellt.

Wo kommt es vor? Vorrangig in Anti-Aging Produkten
Alternativen: wie darüber bereits, z.B. Sojaprotein und Mandelöl

L wie Lanolin:

Lanolin ist ein Wollfett, ein Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen, das aus ihrer Wolle extrahiert wird.

Wo kommt es vor? In cremigen Produkten, wie Gesichtscremes, Haarspülungen/kuren oder Lippenstift
Alternativen: wie so oft sind es die pflanzlichen Öle

T wie Talg:

Nicht welches sich in Poren sammelt, nein, sondern das verarbeitete Rinderfett.

Wo kommt es vor? In Seifen(-stücken) und Salben.
Alternativen: pflanzlicher Talg, Paraffin oder Ceresin.

U wie Urea:

Als Kind dachte ich immer, es sei ein Scherz, als mir gesagt wurde, dass in meiner Babycreme „Urin“ drin ist, selbst wenn die Begriffe so verwandt erscheinen. Doch es stimmt. Urea ist der Harnstoff von Tieren, welcher über den Urin ausgeschieden werden.

Wo kommt es vor? In Hautpflegeprodukten für trockene Haut speziell.
Alternativen: Urea aus synthetischer Herstellung (funktioniert also auch!)

Ich bin mir bewusst, dass der Ein der Andere den Post vielleicht geschlossen haben wird, da wir es eben manches Mal nicht so genau wissen wollen, was in unseren Produkten so steckt. Heutzutage entwickeln sich immer mehr Trends für ein bewusstes Leben: gesunde Ernährungsweise, genügend und ausreichend Sport, ausgeglichen sein durch Meditation, Yoga und Co.. Überall wird konsequent darauf geachtet. Wieso also Halt machen vor Kosmetika?
Die oben aufgeführten Punkte sind nicht für eine Pro- und Kontraliste gedacht (man könnte jedoch hervorragend daraus eine entwickeln!). Sie sollen euch Wissen geben, um bewusst agieren zu können. Nach dem Lesen der 10 aufgeführten Inhaltsstoffe könnt ihr jetzt frei entscheiden, ob ihr Wert darauf legt oder eben nicht. Für die Meisten wird es funktionieren, für andere mag der Gedanke mulmig sein.

Ich wäre ja mal interessiert, ob ihr euch im Klaren darüber wart, was wirklich drin ist? Ich meine man hört die meisten Begriffe tagtäglich und die Marketingabteilung wirft mit ihnen um sich in Print und Medien. Achtet einmal drauf und versucht beim nächsten Werbespot für glänzendes Haar, den Begriff „Keratin“ durch „Jetzt mir extra vielen zermahlenen Hörnern angereichert für geschmeidig glänzendes Haar“ – Irgendwie nicht so vermarktungsfähig, oder?


 

0 Kommentare

  1. schöner Post. Ich find es teilweise doch ziemlich eklig. Aber viele wollen es halt nicht wissen. Ebenso wie Süßigkeiten mit echtem Karmin. Mag man dann doch lieber nicht hören, wodurch die Gummibärchen rot werden 😉

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