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Baustelle Haut: Welcher Hauttyp bin ich?

DE: Ich ertappe mich manchmal selber dabei, wie ich vor den gefühlt endlosen Weiten der Drogerie- und Apothekenregale stehe und mich im Chaos der Hauttypen-Kategorisierung verliere. „Trockene Haut“, „Empfindliche Haut“, „Reife Haut“, „Normale Haut“, „Mischhaut“ und so weiter und so fort. Schön und gut, dass Produkte betitelt sind. Weniger gut, dass eigentlich nirgendwo so recht darüber aufgeklärt wird, was denn nun welcher Bezeichnung entspricht!

Welche Merkmale gibt es, um mich selber als „empfindlicher Hauttyp“ einzustufen? Wie kann ich mich selber überprüfen, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege? Option 1 liegt natürlich klar auf der Hand, man geht zu einem Dermatologen und lässt sich mal gründlich untersuchen. Aber wer macht das schon? Besonders, wenn dann das Ergebnis „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben „normale Haut“ dabei heraus kommt“? Option 2 ist es, einem fachkundigen Angestellten Fragen zu stellen und seine Situation zu erklären. Doch leider wissen wir alle, können solche Einschätzungen komplett mit der Wirklichkeit überein gehen, aber genau so gut auch Fehlinterpretationen sein.

Deswegen rate ich euch zu Option 3! Diese wäre sich zu belesen und zu informieren! Ich möchte euch heute Anhaltspunkte an die Hand geben, um eine kleine Selbstanalyse durchzuführen. So könnt ihr euch beobachten und einschätzen und dann, aufgrund eures eigenen Know-Hows, Fragen an Apotheker oder Kosmetikern zu stellen. Immerhin minimiert ihr so die Gefahr des gefährlichen Halbwissens und könnt so unbesorgt ins Jahr 2015 starten! Mir neuer Analyse, eventuell neuen besser abgestimmten Pflegeprodukten und einer sorglosen reinen Haut! Auch wenn wir wissen, dass dies nicht das Wichtigste im Leben ist, aber immerhin ein großer Wohlfühlgarant. Schließlich wollen wir uns doch alle in unserer Haut wohlfühlen, oder?

Meine Haut ist empfindlich, wenn…

  • … sie verträgt manche Pflegeprodukte nicht
  • … sie wirkt eher trocken und spannt recht schnell
  • … sie wird schnell Rot, wenn ich scharfe pikante Speisen esse oder Alkohol trinke

Die Haut kann nicht ausreichend Wasser speichern. Es besteht ein Barriereproblem! Keime haben ein verhältnismäßig „leichtes Spiel“. Somit reagiert das Immunsystem eurer Haut über und es können sich Entzündungsreaktionen zeigen.

Was hilft?

Zunächst einmal sollte man seine Haut nicht nur mit Wasser reinigen, sondern mit speziellen Lotionen. Achtet auf Inhaltsstoffe wie: Dexpanthenol, Pro-Vitamin B5 oder Thermalwasser. Diese beruhigen die Haut, regen den Hautstoffwechseln an, hemmen Entzündungen und fördern die Neubildung von Zellen. Omega-Fettsäuren (z.B. Nachtkerzenöl) verringern außerdem die Bakteriendichte auf der Haut und stärken die natürliche Schutzbarriere.

Es ist ganz wichtig, dass Menschen mit empfindlicher Haut wissen, dass Duftstoffe zu Überreaktionen führen können. Deshalb am besten auf Produkte zurückgreifen, die weder Duft-, noch Konservierungsstoffe beinhalten. Wer nun denkt ausschließlich zu Naturprodukten greifen zu können, schließlich sollte man hierbei nichts zu befürchten haben, irrt sich. Kamille, Ringelblume, Teebaum, Lavendel und Co. können gut und gerne mal zu allergischen Reaktionen führen! Probiert solche Produkte deswegen über Nacht in eurer Armbeuge aus!

Meine Haut ist trocken, wenn…

  • … sie zu Knitterfältchen im Gesicht neigt
  • … sich manche Stellen (z.B. Ellenbogen und Schienbein vor allen Dingen im Winter schuppen
  • … sie juckt und spannt, wenn ich mich nach dem Waschen nicht eincreme

Der Haut fehlt eindeutig Fett, aber auch Feuchtigkeit! Das sind die Hauptpunkte, weshalb eure Haut sich so unangenehm trocken anfühlt, wie sie es tut.

Was hilft?

Anstelle von Seife nur milde Waschlotionen verwenden. Duschöle mit rückfettenden Eigenschaften sind ebenfalls optimal. Ein weiterer toller Tipp ist, sich nach dem Duschen oder Baden nicht direkt abzutrocknen, sondern gleich mit Babyöl oder einer Feuchtigkeitsmilch einzureiben. Die feuchte Haut lässt Feuchtigkeit schneller in die oberen Schichten einschleusen. Deswegen verwende ich nach einer Gesichtsreinigung ein Thermalspray vor dem Eincremen. So befeuchte ich die Haut leicht und alle Seren, Cremes und Co. können besser und effektiver eindringen.

Eine Alternative zum Babyöl wäre es sich richtig dick mit einer Körperbutter einzucremen und vorsichtig anzuziehen, sodass nicht das Produkte direkt in die Textilien zieht, aber Anziehsachen gleichzeitig als Schutzabdeckung für das intensive Einziehen dienen. Wie das Phänomen von Samtpfötchen nach einer dicken Fußcreme und Fusselsocken!
Inhaltsstoffe wie Urea (Harnstoff), Ceramide, Sheabutter und Traubenkernöl stärken die natürliche Hautbarriere und sorgen außerdem für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt. Macht regelmäßig Feuchtigkeitsmasken! Ihr werdet sehen, wie wohl ihr euch fühlt, sobald die richtige Pflege stimmt.

Meine Haut ist fettig, wenn…

  • … sie bei Stress oder zu bestimmten Zeiten des Zyklus mit Hautunreinheiten reagiert, sei es durch verstärkt auftretende Mitesser oder Pickel im Kinn-, Stirn-, oder Wangenbereich
  • … eigentlich fühlt sie sich auch uneingecremt ganz „gut“ bzw. wohl an
  • … sie tendiert im Gesicht dazu zu glänzen

Die Haut produziert eindeutig zu viel Talg! Kombiniert mit abgestorbenen Hautschüppchen verstopft sie die Poren. In Extremfällen kann dies zu Akne führen.

Was hilft?

Zunächst einmal können Frauen, die die Pille nehmen einmal mit ihrer Frauenärztin/arzt darüber sprechen. Oftmals kann die Pille ein Teilverursacher von fettiger Haut sein, besonders wenn ihr vorher nie solche Probleme hattet. Eine Umstellung des Präparats könnte also helfen. Wichtig ist die Haut immer gründlich zu reinigen! Nun greift nicht direkt zur „Jugendlichen-Pupertäts-Pickelabteilung“ und nehmt einfach ein Produkt, sondern geht gezielt auf Produkte für unreine und fettige Haut für „Erwachsene“ zu. Ich habe nichts gegen diese Abteilung prinzipiell, nur leider reagieren solche Produkte derart aggressiv, dass eine tägliche Reinigung damit schädlicher sein könnte, als einem lieb ist. Vor allen Dingen, wenn man ganze Serien zu exzessiv benutzt und sich zu wenig darüber informiert. Nicht jeder Pickel spricht für Akneprodukte!

Cremes mit milden Fruchtsäuren (LHA, AHA, BHA) eignen sich für eure Haut am besten. Sie können eben auf täglicher Basis angewandt werden und fallen für meinen Geschmack nicht unter „Spezialprodukte“, die nur konzentriert oder über einen kurzen Zeitraum angewandt werden sollten. Ihr wollt ja schließlich langfristig glücklich werden und nicht gezielt etwas bekämpfen, dass dann schnell wieder kommt!

Außerdem legt nie selber Hand an, ihr könnt Pickel dadurch stärker entzündlich machen und Mitesser beispielsweise tiefer eindrücken, anstatt sie nach oben zu liften.

Meine Haut ist eine Mischhaut, wenn…

  • … die Wangen- und Augenpartie eher trocken ist
  • … die T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) hingegen fettig wirkt
  • … eure Beinen trocken sind, euer Rücken aber vielleicht etwas öliger ist

Die Talgproduktion fällt an verschiedenen Körperstellen unterschiedlich aus. An manchen Stellen wird zu viel Fett produziert, welches ihr an anderen Partien gut gebrauchen könntet.

Was hilft?

Das Gesicht mit einer milden Reinigungslotion zu reinigen, ist die erste gute Idee. Anschließend eure T-Zone mit einem desinfizierenden Gesichtswasser abtupfen. Bitte wirklich nur die T-Zone in diesem Vorhang berücksichtigen, da ihr den Rest ansonsten austrocknen oder reizen könntet. Zur Pflege nehmt ihr für die fettigen Bereiche eine ölfreie, leichte, nicht komedogene Lotion oder Gel. An den trockenen Stellen könnt ihr gerne eine fettigere Creme benutzen, je nachdem wie stark trocken sie ist.  Ganz gut sind Anti-Agening-Wirkstoffe wie Vitamin C gegen Trockenheitsfältchen.

Dadurch, dass ihr nicht nur im Gesicht eine Mischhaut seid, sondern dann auch am gesamten Körper, solltet ihr zu milderen Duschgelen greifen. Eincremen dürft ihr euch dann mit einer reichhaltigen Creme oder Öl an den trockenen Beinen oder Armen. Wenn euer Rücken gut ohne Pflege auskommt, solltet ihr das beibehalten, falls er etwas mehr Pflege abkann, greift zu einer einfachen, leichteren Lotion.

Ich hoffe ich konnte mit diesem Beitrag etwas mehr Licht ins Dunkle bringen und Unsicheren, etwas mehr Klarheit verschaffen bzw. andere in ihren Annahmen bestärken! Ich hoffe ihr startet nun gut und wissend in ein neues Jahr und könnt zumindest einen Sorgenpunkt abstreichen: das Kümmern, um die optimale Pflege und Reinigungsprogramm.

0 Kommentare

  1. Ich mag deine Posts total gerne! Informativ, aufs Wesentliche beschränkt und vor allem visuell total gut aufbereitet. Danke dafür! Sollte einfach mal gesagt sein 🙂

    Meine Haut ist eine einzige Katastrophe, vor allem im Winter: fettig an den Wangen, trocken bis schuppig am Kinn und allergisch auf ungefähr ALLES (zuletzt zB: Micro-Cell Green Nagelhärter!) Ich habe jede erdenkliche Creme erfolglos ausprobiert… seit 2 Monaten benutze ich allerdings Lush Ultrabalm und bin bis jetzt weder allergisch, noch verstopfen meine Poren und die trockenen Flecken halten sich auch eher in Grenzen. Yay! Er besteht nur aus 3 Inhaltsstoffen: Jojobaöl, Candelilla- und Rosenwachs. Bei Inhaltsstoffen ist weniger definitiv mehr. Und vielleicht hilft das ja der einen oder anderen Leserin, die Jahre damit verbracht hat, tausende Cremes auszuprobieren, nur um sie nach 2 Woche wieder zu kübeln, weil irgendwas wieder nicht passt. 😉

    xx Sabrina von what pixies wear

    PS: Weißt du, was ich voll gut finden würde? Sowas wie einen Foundation-Auftrag-Guide. Über Pinsel/Schwämmchen/diese neuen Eier und Co. Ich glaub, viele können damit nicht richtig umgehen und ich hasse caked on makeup ^^

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