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Thoughts: Wo ist nur die Zeit geblieben?

Das Bild ist mittlerweile 6 Jahre alt und in meinem Abiballkleid m. Jacke drüber.

DE: Fakt ist: Je älter wir werden, umso schneller rast die Zeit an uns vorbei.

Die Tage kommen, die Jahre vergehen.

Doch woran liegt das? Wo ist nur unsere Zeit geblieben? Früher kamen mir die 6 Wochen Sommerferien vor, wie eine endlos lange Zeit der Freiheit und Möglichkeiten. Wenn ich mich jetzt an vor 6 Wochen erinnere, fühlt es sich an, als sei es erst gestern gewesen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich rein gefühlsmäßig sagen, dass Weihnachten noch vor uns liegt, dabei schreiben wir heute den 4. Januar.

Urlaube vergehen wie im Fluge, ein 2-stündiges Kaffeedate hinterlässt mehr den Eindruck einer kurzer Mittagspause und je älter man wird, desto mehr lebt man von Feiertag zu Geburtstag hinzu Urlaub oder Wochenende.

Und Zwischendrin? Keine Zeit!

Doch woran liegt es, dass wir von heute zu damals so ein unterschiedliches Zeitempfinden haben und die viel wichtigere Frage lautet wohl, wie können wir dagegen ansteuern? Ist es uns überhaupt möglich etwas an diesem Zustand zu verändern?

Die Rede ist von der „gefühlten Zeit“. Die Zeit, die wir erleben, fühlt sich länger an, je mehr neue Gedächtnisinhalte wir aufnehmen. Deswegen erscheint es rückblickend auch logisch, dass uns als Kinder und Jugendliche die Zeit wesentlich länger vorkam, als heute. Wir erlernten Neues und erlebten neue Dinge. Als Erwachsener haben wir meist unseren Platz gefunden und die Routine bestimmt unser Leben. Sei es, dass wie Studenten, zum Teil Auszubildende oder Angestellte sind. Wir haben Pflichten, die erfüllt werden müssen.

Besorgungen, die nur darauf warten erledigt zu werden. Und oftmals sehnen wir uns nach stressigen Alltagen nach etwas Ruhe und Entspannung, anstatt viel Zeit für Neues bleibt. Und so wird auch 2015 an uns vorbei eilen, wenn wir nicht gegen an steuern – einfach so, während wir auch kleine Highlights über’s Jahr verteilt warten.

Doch sobald man ein Problem erkannt hat, kann man meist auch etwas daran ändern. Also: wie schieben wir einen Riegel vor diese Entwicklung? Wie können wir die Zeit, die uns bleibt konservieren und die gefühlte Zeit eines Kindes verspüren?

Es funktioniert – durch Neues, durch Veränderungen!

Die Rede ist nicht von einem neuen Haarschnitt, wobei das auch eigentlich auch nie verkehrt erscheint. Die Veränderungen müssen nicht groß sein, denn wir alle wissen, dass sich manche Veränderungen nur schwer realisieren lassen bzw. man sich dann nur schwer daran hält. Fangen wir also mit kleinen Veränderungen an, die zur Entschleunigung unseres Alltags beitragen und  uns gleichzeitig Zeit schenken.

Holen wir sie also zurück – die gefühlte Zeit! Hier ein paar kleine Tipps, die sich einfach integrieren lassen und dabei trotzdem zu einer Veränderung und Neuerung führen.

1. Wie wäre es also einmal das Auto am Morgen stehen zu lassen und mit der U-Bahn oder Bus zur Arbeit zu fahren?

Besser noch zu Fuß ode1. Wie wäre es also einmal das Auto am Morgen stehen zu lassen und mit der U-Bahn oder Bus zur Arbeit zu fahren? Besser noch zu Fuß oder mit dem Fahrrad? Auf manchen Entfernung schwer umsetzbar, aber sein Transportmittel r mit dem Fahrrad? Auf manchen Entfernung schwer umsetzbar, aber sein Transportmittelnmal zu verändern, lässt uns andere Dinge sehen. Man begegnet neuen Menschen, anderen Situationen und sieht verschiedene Ecken und Kanten seiner Umgebung.

2. Brecht die Muster auf!

So charmant es auch ist, dass der Coffeeshop meines Vertrauens den  von mir favorisierten Kaffee oder Tee bereits kennt und mich mit diesem begrüßen könnte, so sollte man doch auch mal seine Muster aufbrechen. Dabei geht es nun weiter, als nur eine neue Bohnensorte zu testen. Geht anstatt in der Mittagspause zum Schnellimbiss vielleicht mal auf ein selbstgemachtes Picknick mit einer Kollegin in den Park. Verabredet für lange Schulpausen doch ein „Pausen-Dinner“. Jeder bringt etwas kleines mit, dass dann gemeinsam geteilt und zelebriert werden kann. So wird eine kurze hastige Pause, schnell ein kleines (großes) Vergnügen!

3. Oder wie wäre es einmal mit einer ganz neuen Erfahrung?

Wenn ihr begeisterte Hobbyköche seid, wie wäre es dann vielleicht mal mit einem Kochkurs der afrikanischen Küche? Fern ab von unserer, auf in neue Erfahrungen.

4. Überrascht euren Liebsten doch mal mit einem morgendlichen Frühstück…

…gemütlich an einem anderen Ort eurer/deiner Wohnung. Anstatt nur am Tisch den hektischen Kaffee zu inhalieren, wäre es doch schön diesen im Bett oder auf einem improvisierten Indoor-Picknick einzunehmen. Oder das ausgiebige Sonntagsfrühstück einmal ins Freie zu verlegen?

5. Wenn ihr laufen geht, wählt einfach mal eine andere Route.

Wenn ihr immer ins Fitnessstudio fahrt, nehmt einmal eine andere Strecke dorthin. Es ist nicht eine große Veränderungen, aber man sieht verschiedene Dinge und man weiss ja nie, was man dabei alles entdeckt.

6. Wählt euch ein neues Themengebiet aus.

Interessen sind ab einem gewissen Alter oder Lebensabschnitt sehr gefestigt. Doch es ist nie verkehrt sich auf neues einzulassen. Schaut einen Film aus einem anderen Genre, wenn ihr Dokumentationen nie interessant fandet, versucht sie trotzdem einmal aus! Lest ein Buch aus einer Sparte, die ihr sonst meidet. Man soll sich in der kostbaren Freizeit natürlich auch nicht etwas aufzwingen, aber denkt mal über Themengebiete nach, auf denen ihr nicht so bewandert seid und euch nie so recht belesen habt, da es einfach langweilig ist! Wer aus der jüngeren Generation liest noch regelmäßig Zeitung und weiss deswegen in aktuellen Themen und Schlagzeilen bescheid?

Mein Freund und ich haben uns einmal einer kleinen Challenge gestellt: Er suchte mir ein Buch aus und ich ihm. Dann haben wir beide es gelesen und immer Zwischendurch Feedback über das Gelesene gegeben. Viele werden nun denken „Wow, was für ein aufregendes Leben *hust*“, aber solche Dinge können unheimlich inspirierend sein und euren Horizont erweitern. Und mal ganz generell gesagt: wie soll man wirklich wissen, was einem nicht gefällt, wenn man es nicht einmal probiert hat?

7. Schreibt doch mal wieder einen Brief,…

…anstatt einer SMS oder WhatsApp Nachricht. Nach Weihnachten z.B. habt ihr mit Sicherheit das ein oder andere Geschenk der Verwandtschaft erhalten oder? Wie nett wäre es einmal eine Dankeskarte zu schicken, anstatt eines kurzen Anrufs? Die Zeit, die ihr euch nehmt, um ein paar Zeilen zu formulieren, werden den Gegenüber ein Lächeln auf die Lippen zaubern und auch in seinen Alltag eingreifen und diesen bereichern. Ganz einfach und beinahe kostenlos.

8. Schlaft einmal andersrum im Bett!

Klingt komisch? Aber ich habe mich vor 3 Monaten einmal andersherum ins Bett gelegt und bin eingeschlafen. Am Morgen war ich wesentlich wacher und hatte einen ruhigeren Schlaf. Ich dachte mir erst, es sei eine einmalige Sache, quasi eine Einbildung gewesen. Aber wisst ihr was? Ich schlafe seitdem Seitenvertauscht.

Wie ihr merkt, ich könnte noch Stundenlang weiter schreiben. Und wenn mir schon 8 Dinge eingefallen sind, fallen euch bestimmt mindestens genauso viele Weitere ein. Denkt darüber nach. Nehmt euch die gefühlte Zeit zu Herzen und macht das Beste daraus.

Und das nicht erst ab morgen, sondern versucht schon heute nur eine Sache anders zu machen als sonst!


pic source: myself.de (gettyimage, unsplash)

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