Thema: Haarausfall
DE: Eines der größten Heiligtümer einer Frau sind vermutlich ihre Haare. Ich kenne eigentlich Keine, die nicht wert auf gepflegtes, gesundes und toll aussehendes Haar legt. Umso schlimmer also, wenn man feststellen sollte, dass einem dieses kostbare Gut ausgeht. Die Rede ist vom Haarausfall. Ich weiss nicht, ob ihr euch schon einmal damit beschäftigt habt, aber ich denke mir, dass jeder schon einmal gedacht hat, dass ihm über eine gewisse Zeit vielleicht mehr Haare ausgefallen sind, als üblich. Heute möchte ich mich zumindest 10 wichtigen Fragen zum Thema Haarausfall stellen. Ich hoffe, es wird interessant für euch!
Zunächst einmal: Woran erkenne ich krankhaften Haarausfall?
Man sollte selbstverständlich nicht gleich in Panik verfallen, nur weil man im Duschsieb oder in der Haarbürste mehr Haare hat. Bis zu 100 Haaren täglich zu verlieren, ist vollkommen normal. Kritisch sollte die Sache beurteilt werden, wenn ihr über Wochen mehr als 100 (ich weiss, niemand zählt sowas) täglich ausfallen. Dabei gibt es zwei Arten von Haarausfall:
#1: Die Haare fallen täglich verstärkt aus, man sieht es aber nicht. Diese Haare befinden sich in der „Ruhephase“ und werden nicht mehr von der Wurzel versorgt. Diese Art ist meist harmlos und reguliert sich mit der Zeit Gott sei Dank wieder.
#2: Eure Haarmenge an sich, wird nach und nach sichtbar weniger, ohne dass euch ein verstärkter Haarausfall aufgefallen wäre (Alopezie). Hierbei regelt sich das Nachwachsen nicht von alleine! In diesem Falle lichten sich die Haare mit der Weile und man sollte unbedingt einen Dermatologen aufsuchen, damit dieser den Zustand der Haarwurzeln untersucht. Bei dieser Methode kann per Mikroskop die Wachstumsstadien der Haare erkannt werden. Befinden sich die Haare in Mehrzahl, etwa 80%, in der Wachstumsphase, ist alles in Ordnung. Befinden sich die meisten Haare in der Ruhephase stimmt in der Regel etwas nicht.
Und welche Ursachen gibt es dafür?
Haarausfall kann jahreszeitlich bedingt sein – ähnlich wie bei den Tieren! Häufen tut sich der Haarausfall meist im August/September. Die intensivere Sonneneinstrahlung könnte z.B. eine Ursache sein. Der Haarausfall dauert meist nur ein paar Wochen und bessert sich dann wieder von alleine. Eisenmangel, eine Störung der Schilddrüse oder Krankheiten mit hohem Fieber (Grippe, Malaria). Dabei zeigt sich der Haarausfall allerdings erst zwei bis vier Monate später. Stress ist übrigens kein begünstigender Grund. Dafür aber auch bestimmte Medikamente oder Crash-Diäten.
Bei kreisrundem Haarausfall steckt eine Fehlreaktion des Immunsystems dahinter. Am häufigsten kennt man jedoch den erblich bedingten Haarausfall. Er entsteht leider, wenn die Haarwurzeln auf eine besonders aktive Form des männlichen Geschlechtshormons, das wird auch im weiblichen Körper produziert, überempfindlich reagieren. Wenn also die Mutter damit zu kämpfen hat, muss man als Tochter sehr wahrscheinlich auch damit rechnen. Vor allem im Scheitelbereich lichten sich die Haare. Insgesamt sind etwa 10-15% der Frauen vom genetisch bedingtem Haarausfall betroffen.
Vorbeugen durch Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln?
Es kommt natürlich darauf an. Wer unter Eisenmangel (z.B. durch starke Regelblutung) leidet und deshalb mit Haarausfall zu kämpfen hat, kann natürlich das Defizit über die Ernährung regeln. Sojabohnen, Erbsen, Möhren, Vollkornbrot und Leber liefern viel Eisen! Eisenpräparate auf gut Glück zu nehmen sollte man tunlichst lassen und lieber mit dem Arzt sprechen.
Kraftloses und dünnes Haar kann sich durch Dragees aus Hafer-, Hirse- und Dinkelextrakt versuchen stärken zu lassen! Der hohe Anteil der Aminosäure Cystein bewirkt einen Aufbau der Haarstruktur, in der Apotheke gibt es auch kräftigendes Siliziumgel. Übrigens wurde bei einer Hamburger Unistudie bewiesen, dass das Haar rund 13% dicker wird nach sechs Monaten.
Spielen Hormone eine Rolle bei Haarausfall?
Östrogene sorgen für volles, festes und schön glänzendes Haar. Durch eine hormonelle Umstellung (Schwangerschaft, Absetzen der Pille, Wechseljahre) kann der Östrogenspiegel abfallen, wenn dann die männlichen Hormone überwiegen, kann es zu verstärktem Haarausfall kommen.
Verliere ich mehr Haare durch häufiges Haarwaschen?
Nein – Gott sei dank nicht! Alle Haare, die nicht mehr von der Haarwurzel versorgt werden, fallen beim Waschen aus. Nicht mehr und nicht weniger. Bitte nicht aus Angst weniger Waschen, schließlich können Haare nur auf einer gesunden, sauberen Kopfhaut gut waschen. Also 1 Mal die Woche ist Muss, zweimal wäre besser! Aber auch nicht täglich – findet euer Maß, sodass sie nicht zu schnell nachfetten.
Gibt es denn eine Tinktur, die den Haarausfall stoppt?
Ich habe nun viel gelesen und Ärzte geben wenn nur bei dem Wirkstoff „Minoxdil“ eine Chance unter den rezeptfreien Präparaten. Dieser ist z.B. in Regaine enthalten. Dabei gibt es eines für Männer und eines für Frauen. Bei Frauen ergeben Untersuchungen, dass es das Haar verdichtet. Sehen lässt sich das Ergebnis nach drei bis sechs Monaten. Etwas Geduld ist also angebracht!
An wen muss ich mich wenden?
Man sollte zum Dermatologen gehen, aber auch ein Gynäkologe oder Hormonspezialist wäre denkbar. In Hautkliniken gibt es ab und an „Haarsprechstunden“, bei denen sich Ärzte ganz speziellen Formen des Haarausfalls widmen.
Muss Haarausfall hormonell behandelt werden bzw. kann es das?
Es gibt bestimmte Einzelfälle, bei denen antiandrogene Hormonpillen verschrieben werden. Wenn der Überschuss an männlichen Hormonen gleichzeitig zur Akne führen beispielsweise.
Welche Haarersatz-Variante sollte ich wählen bei Bedarf bzw. welche Methode eignet sich?
Wenn man weiss, dass man wirklichen Haarausfall hat, sollte man Finger von Extensions lassen. Denn diese sind zur Verlängerung von gesundem Haar geeignet sein. Bei lichten Stellen am Oberkopf gibt es die Haarverdichtung, bei der Zweihaar mit Eigenhaar verknäpft und per Metallhülse verbunden wird. Es gibt auch „Volumenfüller“, bei deinen ein grobmaschiges wagenähnliches Netz durch das eigene Haar gezogen wird. Je nach Länge, Qualität und Aufwand kann das Ganze dann zwischen 300-1500 Euro liegen.
Solche Prozeduren eignen sich natürlich nur, wenn man noch genügend Echthaar hat. Ansonsten kann man lediglich auf eine Perücke zurückgreifen. Dabei sollte man sich gut beraten lassen und zwischen Kunst- und Echthaar lässt sich wählen. Bitte unbedingt auch beim Friseur zurecht schneiden lassen.
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